Freitag, 14. Februar 2014

Der Quatsch mit dem Mammographie-Screening

Seit Jahren läuft im Wallis die kantonsweite kostenlose Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung. Auf den ersten Blick ist die Idee bestechend: Indem man alle Frauen zwischen 40 bis 65 Jahren regelmässig der Vorsorgeuntersuchung hinsichtlich Brustkrebs unterzieht, kann man frühzeitig die Krebserkrankung feststellen und heilen. Das tönt richtig gut. Und der Staatsrat, welcher das verfügt hat, ist auf diese süssen Worte rein gefallen und wollte sich damit ein Denkmal bei den Frauen setzen.


Aber so denkt nur jemand, der der Materie nicht mächtig ist. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Da wird mit falschen Hoffnungen sinnlos extrem viel von unserem Steuergeld verschleudert. - Dass die Mammographie nicht als Reihenvorsorgeuntersuchung taugt ist schon seit meinem Studium hinlänglich bekannt. Es gibt viele Studien darüber. Und die Neuzeit hat daran nichts geändert, wie eine neuerliche Studie aus dem British Medical Journal aktuell zeigt.


Das Resultat dieser neuerlichen Studie erstaunt wenig. Ob mit oder ohne Brustkrebs-Mammographie-Screening sterben gleich viele Frauen an diesem bösartigen Tumor. Also kann man daraus schliessen, dass der ganze Aufwand für gar nichts ist. Aber so ist das nicht. Diese Reihenvorsorgeuntersuchung der weiblichen Brust bringt sogar zusätzliche Nachteile für die Frauen und massenhaft Kosten. So werden aufgrund der zweifelhaften Untersuchungen 22% der untersuchten Frauen in ihrem Seelenheil irritiert bis die Diagnose klar steht. Es werden vermehrt gutartige Knoten sinnlos entfernt und die Frauen mit Narben versehen. Abgesehen davon bestehen relevante Narkoserisiken.


Die Mammographie selbst ist eine sehr gute und hilfreiche Untersuchung, aber nur in den Händen sachkundiger Ärzte.


Alles in allem ein sinnloses Unterfangen diese Brustkrebsvorsorge-Reihenuntersuchungen. Das kostet sehr viel Geld und macht alle verrückt, ohne dass es ein medizinisch sinnmachendes Resultat herausschaut.


Ein ebensolcher Totalblödsinn ist auch die HPV Reihenimpfung in den Schulen.


Aber so sind sie unsere Politiker. Sie umgeben sich gerne mit Beratern, welche das erzählen, was sie gerne hören möchten (so auch passiert beim Managed Care Modell im Parlament oder Spitalgesetzplanung in Sitten). Wir wählen sie.